Aufseherhöck zur Weiterbildung genutzt
11.05.2019
Am Donnerstagabend trafen sich die Aufseher des FVT zu einer Information und Weiterbildung mit Wald und Gewässerkunde direkt an der Thur. Unser kantonaler Fischereiaufseher Christoph Mehr und unser Obmann Fischereiaufsicht und Revierförster Beni Herbert informierten mit hohem Fachwissen über Wald und Bodenlebewesen.

Beni hat mit seinem Forstbetrieb eine moderate Waldpflege an der Thur bei Sonnental durchgeführt. (Es handelt sich dabei um eine Auenlandschaft von nationaler Bedeutung) Dabei haben sie diverse Bäume schräg in die Thur gefällt und mit Stahlseilen verankert. Diese sogenannten Raubäume ermöglichen den Fischen und zahlreichen Wasserlebewesen geschützte Unterstände, brechen die Wassergeschwindigkeit und beschatten zusätzlich. Sie werden nicht als Schikane für uns Fischer in die Thur gefällt sondern bereichern den Lebensraum. Es ist unglaublich, wie schnell die Fische diese Unterstände bevölkern und wie viele Insekten davon profitieren. Einen grossen Dank geht an das Amt für Wasserbau die uns diese Massnahmen bewilligt haben und nicht zuletzt auch an die Thurkorporation Sonnental der dieser Waldabschnitt gehört.

An Hand einer abgesägten Scheibe einer kranken Esche lernten wir ausserdem die Eschenwelke näher kennen. Die Eschen werden buchstäblich von Pilzen zersetzt und müssen daher gefällt werden, da sie unvermittelt umstürzen können und Wanderer und Fussgänger bedrohen.

Christoph Mehr vermittelte uns sein grosses Wissen über die Lebewesen in der Thur. Beim Umdrehen von Steinen kamen unzählige verschiedene Insekten zum Vorschein. In ein paar Tagen erwarten wir ausserdem den Schlupf der Aeschen.
Bei angeregten Diskussionen waren wir uns einig, dass es sehr viele Parallelen zwischen der Fischerei und der Waldwirtschaft gibt. Zahlreiche Baumarten werden durch den Klimawandel verschwinden oder verlagern sich in höhere Gebiete. Genauso ist es doch auch bei den Fischen. Vielleicht gibt es in den unteren Strecken der Thur, verursacht durch höhere Temperaturen, in ein paar Jahren keine Bachforellen mehr, sondern nur noch Barben und Alet. Auf der anderen Seite ist das eine Chance für andere Fischarten, neue Lebensräume zu erobern. Herzlichen Dank an alle Beteiligten für den sehr lehrreichen Anlass.

